Leserbriefe zur PR-Kampagne
In den Wochen nach der Abholzung gab es in den Printmedien auffällig viele und umfangreiche Artikel über die Versuche der Herren Link und Linne, das negative Bild, das in der Bevölkerung
entstanden war, zu korrigieren. Da wurden 1500 Ostbäume an Bürgerinnen und Bürger verschenkt - im Grunde eine gute Sache, wenn die Aktion nicht ausgerechnet wenige Wochen nach dem Kahlschlag
stattgefunden hätte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Und weil die Kritik an dem rigorosen Vorgehen der Stadt (Wedau gab es auch an anderen Stellen) nicht absriss, wurde Mitte des Jahres
ein seitenlanges Interview in die Presse gegeben, mit der Schlagzeile: "Wir opfern keinen Baum leichtfertig".
Aber die Duisburgerinnen und Duisburger haben die Masche der Stadtoberen durchschaut. Wieder hagelte es Leserbriefe und Kritik:
zu "Wir opfern keinen Baum leichtfertig"
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Die Antworten von Herrn Link und Herrn Linne sind wahrhaft rhetorische Meisterleistungen. [...] Da lese ich, dass, wenn ich einen hundertjährigen Baum durch einen einjährigen
Setzling ersetze, die Gesamt-Ökoleistung nach einem Jahr dieselbe ist wie im Jahr zuvor. Das nenne ich nicht nur einen geschickten Umgang mit Fakten, sondern auch äußerst kreative
Mathematik. Na gut, laut Herr Linne bin ich ja auch nur eine von denen, die "dummes Zeug" reden. (WAZ, 05.07.2023)
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Die im Interview gemachten Aussagen der Herren Link und Linne lesen sich schlüssig und machen den Eindruck, als wären hier sorgfältig wichtige Argumente vor den Fällungen in Wedau
abge-wogen worden. Auffällig ist allerdings, dass im Interview ausschließlich fehlende technische Alternativen zum Erhalt angeführt wurden. Bei der Anhörung im Ortstermin [...]
wurde vom Planungsdezernenten [hingegen] erklärt, dass Baumerhalt technisch [sehr wohl] möglich, aber aufwendiger wäre. (WAZ, 06.07.2023)
zu "Stadt verschenkt 1500 Obstbäume"
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Herr Link und die Wirtschaftsbetrienbe hoffen auf unser kurzes Gedächtnis, und sicher ist auch schon Wahlkampf dabei. Nur: Blumenampeln und Obstbäumchen ersetzen nicht einen einzigen
schattenspendenden Stadtbaum, und diese "Geschenke" aus Steuergeldern bezahlen wir doch letztlich selber. (WAZ, 03.04.2023)
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Am Ende des durchaus erfreulichen Artikels [...] erklärt der OB der Stadt, klar sei, dass Duisburg mehr Bäume brauche und "wir im öffentlichen Raum schon jetzt immer bei jeder
Straßenbau-maßnahme jede Fällung sorgsam abwägen". Wie link ist das denn? [...] Für alle Bürger, die engagiert für den Erhalt der Bäume demonstriert haben, ist eine solche
Feststellung der reine Hohn. Ein OB, dessen Äußerungen so massiv und zynisch von den Fakten abweichen, ist für mich nicht wählbar. (WAZ, 04.04.2023)
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In der Ausgabe hält Oberbürgermeister Link lächelnd ein kleines Mini-Bäumchen in die Kamera. Wie peinlich ist das denn, wo er doch die Abschaffung der Baumschutzsatzung befürwortet hat
und somit viele gesunde Bäume ihr Leben lassen mussten. (WAZ, 30.03.2023)
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Wie peinlich ist das bitte, Herr Link? Erst werden alte Bäume in Wedau gefällt und auch die Baumschutzsatzung abgeschafft. Dann lässt man sich mit einem kleinen Obstbäumchen
presse-wirksam fotografieren. Glaubwürdigkeit sieht doch anders aus. (WAZ, 05.04.2023)
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Die vom OB und Wirtschaftsbetrieben geplante Schenkung von 1500 Obstbäumchen an die Bürger betrachte ich als reine PR-Aktion. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der OB
und die GroKo des Rates bisher eine knallharte Politik der Beseitigung von zumeist älteren Straßenbäumen verfolgen. [...] Unser OB sagt, dass bei geplanten Straßenbaumaßnahmen im
öffentlichen Raum schon jetzt jede Fällung sorgsam abgewogen wird. [...] "An den Taten sollst du gemessen werden", sagt der Volksmund. Somit sollte Herr Link seine Ankündigung erst
einmal beweisen. (WAZ, 31.03.2023)